Montag, 12. August 2013

Cafésieren bei Molière

Der Glanz des Languedoc-Roussillon liegt meiner Meinung nach in den gemütlichen kleinen, typisch französischen Dörfern. Sicher, die großen Städte Montpellier, Nîmes und Perpignan haben auch ihren Reiz, aber wer schon mal hier ist, sollte sich auch Zeit für die kleineren Orte Zeit nehmen. Wir haben das getan und zum Beispiel Pézenas besichtigt. Pézenas liegt unweit von Montpellier und ist ein liebenswürdiges kleines Dorf, das den französischen Komödiendichter Jean-Baptiste Poquelin, auch als Molière bekannt, zu seinen Stücken inspirierte. Wir allerdings haben uns weniger zu Kunst, als viel mehr zum Essen und Rumbummeln inspirieren lassen.


Die Louisa wartet auf ihr Essen. 


Das ist mein Essen. Dominik: "Guck mal, sie fotografiert schon wieder Essen!" 


Stadtplan. Touri-Schnickschnack. 


Louisa liest. Einer muss ja den Überblick behalten. 


Dominik wartet auf die Crèpes. 


Da lässt man sie einmal mit meiner Kamera allein... 


Blumen haben sie auch in Pézenas. 

Sonntag, 11. August 2013

Wenn dann richtig

Angeblich regnet es am Mittelmeer quantitativ mehr als in London. Mich verwundert es nicht. Denn wenn es hier schüttet, dann aber so richtig. Ich mag Regen. Deswegen macht mir das nichts aus. Und ich finde auch den Regenausblick aus meinem Fenster ganz famos. 



Carcassonne

Hier kommt mal wieder einer der vielen Nachträge. Vor etwa einem Monat war ich zwei Tage auf der Cité de Carcassonne, einer gigantischen Burganlage, die im Sommer von Touristen überflutet wird. Schon die alten Römer (die jungen sicher nicht) haben ein paar Klötze auf den Berg gesetzt, richtig ausgebaut wurde die Stadt im Mittelalter als Festung der französischen Könige.




Damit ich ein bisschen mehr Flair (gruseliges Wort) mitbekomme, bin ich über Nacht auf der Burg geblieben. Am nächsten Tag haben mich in Carcassonne meine Mitbewohnerinnen aus Montpellier besucht, was mich sehr gefreut hat.








Freitag, 9. August 2013

Das Schweigen der Berge

Still ist es in den Bergen. Alles geht dort etwas langsamer vonstatten. Gaaaaanz langsam, um genau zu sein. Das haben wir gemerkt, als wir in der Abtei Saint-Martin-du-Canigou in den Pyrenäen Postkarten kaufen wollten. Nicht, dass meine Freundin Lisa und ich gestresst gewesen wären. Wir waren ja vorher eine Stunde wandern. Das entspannt den Geist (wenn auch nicht die Muskeln...). Dennoch. Als wir in dem kleinen Klosterladen mitten in den Bergen standen und ein großer Mönch in einem graubraunen Schlabberpulli in Zeitlupentempo unsere Postkarten scannte, fiel uns auf, wie angespannt wir doch waren. 

Kurz darauf standen wir beide vor dem Laden, schauten auf das eindrucksvolle Kloster, das im Jahr 1007 erbaut wurde, und sagten gleichzeitig: "Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so ruhig ist." Ein bisschen irritiert waren wir und verstanden aber auch in genau diesem Augenblick den Sinn des Klosters. Und die Frage, ob man glücklich sein kann, wenn man sein Leben auf einem einsamen Berg umgeben von anderen noch einsameren Bergen verbringt, verflog in diesem Moment. Leider habe ich kein Foto von dem Mönch gemacht. Aber er wäre wahrscheinlich wie ein Geist eh nicht auf dem Bild zu sehen gewesen. Dafür gibt es hier andere Bilder unseres Wandertages: 















Barcelona gülden

Nach dem modernen Bau der Sagrada Familia haben wir uns noch ein paar klassische Kirchen angeschaut. Da die Fotos so schön golden leuchten, will ich sie euch nicht vorenthalten. Infos zu den Bauwerken spare ich mir mal aus Faulheit. (PS: Man achte auf Jesus Bauchmuskeln - sehr eindrucksvoll!)







Die heilige Familie

Wie erwähnt sind Gaudí-Bauten eigentlich nicht so meins, die Sagrada Familia jedoch hat mich schwer beeindruckt. Zum einen, weil sie so gigantisch groß ist. Zum anderen, weil man an jeder Ecke - in jedem Fenster, in jeder Säule, in jeder Fassadenhöhle - etwas entdecken kann. Und was auf mich anfangs wirr erschien, hat tatsächlich alles seinen Sinn. So zum Beispiel die unzähligen, verschieden aussehenden Säulen. Sie sollen das Gefühl eines Waldes vermitteln und an Gottes Schöpfung erinnern. Früchte auf den Türmen der Kirche sollen ebenso die Gaben Gottes darstellen. Ein wahres Museum diese Kirche. Wir waren begeistert von so viel Einfallsreichtum.

Im Jahre 1882 hat der Bau der Kirche auf Grundlage der Pläne des Architekten Francisco de Paula del Villar begonnen, jedoch schon im Jahr 1883 genehmigte er Antoni Gaudi, sein Werk weiter zu führen. Für diesen wurde das monumentale Bauwerk zur Lebensaufgabe. Nur selten verließ er seine Werkstätten. Angeblich erkannte man ihn später gar nicht mehr, so verwachsen und unrasiert sah er irgendwann aus. Im Jahr 1926 wurde er unweit der Sagrada Familia von einer Straßenbahn angefahren (angeblich hielt man ihn für einen Stadtstreicher, was den Unfall meines Erachtens nicht weniger schlimm macht) und verstarb wenige Tage später an den Folgen des Unfalls. Seitdem wird fleißig weitergebaut. 2026 soll die Kirche endgültig fertiggestellt werden, was ich noch nicht so ganz glauben kann.













Was ein Gaudí!

Ich muss gestehen: Gaudí war ja nichts so meins. Antoni Gaudí, der wohl bekannteste Katalane der Welt, hat als Architekt und Künstler viele auffällige Gebäude und architektonische Landschaften geschaffen. Mir sind diese meist zu bunt, zu nervös, zu chaotisch. Ich mag klare Strukturen, klare Formen. Wer mein Zuhause kennt, weiß dass ich mit Schnickschnack nicht viel anfangen kann. Aber zurück zu Gaudí: Wenn man in Barcelona ist, kommt man um die Bauten des Katalanen nicht herum. Und das ist auch gut so. Sonst wäre ein Besuch in der katalanischen Hauptstadt um einiges langweiliger. 

Nachdem meine Freundin Lisa und ich so einige Gebäude abgeklappert hatten, fanden wir uns vor der Sagrada Familia, des wohl eindrucksvollsten Werkes Gaudís, wieder. Erwartungsgemäß waren wir nicht alleine. Eine Ticketschlange von geschätzt 2000 Menschen stand um die Kirche herum und langweilte sich. Wir beschlossen, doch erstmal auf einen Besuch des heiligen Hauses zu verzichten. Später sagten uns unsere Pfälzer Hostel-Mitbewohner, dass man die Tickets auch online buchen kann. Feine Sache, dachten wir und kehrten am nächsten Tag zurück und konnten nach einer Wartezeit von fünf Minuten die Kirche betreten. Ein Anblick, den wir nicht bereuen. 
(Weitere Bilder und Infos folgen)






Mittwoch, 7. August 2013

Wolken

Sag mal einer, man könne aus dem Zug keine Bilder machen: 



Dämmerung in Barcelona

Meine liebe Freundin Lisa, die hier in Perpignan genauso wie ich ein Praktikum absolviert hat, hat sich gestern auf den Heimweg nach Deutschland gemacht. Zuvor waren wir für drei Tage in Barcelona. Ein richtiges Touri-Wochenende mit Sonnenstich, vielen Touristen, viel rumlaufen, vielen Besichtigungen, versoffenen Studenten im Hostel und natürlich mit Tapas. Trotz oder wegen allem ein schönes Wochenende. Hier kommt das erste Bild, der Ausblick von der Terrasse unseres Hostels. Leider hatte ich nur meine Mini-Kamera dabei, was das Bildrauschen erklärt.