Freitag, 9. August 2013

Die heilige Familie

Wie erwähnt sind Gaudí-Bauten eigentlich nicht so meins, die Sagrada Familia jedoch hat mich schwer beeindruckt. Zum einen, weil sie so gigantisch groß ist. Zum anderen, weil man an jeder Ecke - in jedem Fenster, in jeder Säule, in jeder Fassadenhöhle - etwas entdecken kann. Und was auf mich anfangs wirr erschien, hat tatsächlich alles seinen Sinn. So zum Beispiel die unzähligen, verschieden aussehenden Säulen. Sie sollen das Gefühl eines Waldes vermitteln und an Gottes Schöpfung erinnern. Früchte auf den Türmen der Kirche sollen ebenso die Gaben Gottes darstellen. Ein wahres Museum diese Kirche. Wir waren begeistert von so viel Einfallsreichtum.

Im Jahre 1882 hat der Bau der Kirche auf Grundlage der Pläne des Architekten Francisco de Paula del Villar begonnen, jedoch schon im Jahr 1883 genehmigte er Antoni Gaudi, sein Werk weiter zu führen. Für diesen wurde das monumentale Bauwerk zur Lebensaufgabe. Nur selten verließ er seine Werkstätten. Angeblich erkannte man ihn später gar nicht mehr, so verwachsen und unrasiert sah er irgendwann aus. Im Jahr 1926 wurde er unweit der Sagrada Familia von einer Straßenbahn angefahren (angeblich hielt man ihn für einen Stadtstreicher, was den Unfall meines Erachtens nicht weniger schlimm macht) und verstarb wenige Tage später an den Folgen des Unfalls. Seitdem wird fleißig weitergebaut. 2026 soll die Kirche endgültig fertiggestellt werden, was ich noch nicht so ganz glauben kann.













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