Samstag, 8. Juni 2013

Knutsch- und Knautschzonen

Die Franzosen mögen Nähe. Das ist kaum zu übersehen. Nun gut, die knutschenden Barkeeper von neulich Nacht waren wirklich schwul. Aber an sich ist Körperkontakt hier schon beliebter als in Deutschland. Weiß man ja auch. Trotzdem fasziniert es mich immer wieder, was alles in der Öffentlichkeit möglich ist... Nicht, dass ich mich hier prüde fühlen würde, aber stellvertretend für das deutsche Volk kann man sich hier schon fragen, was bei uns falsch läuft. Vielleicht sollten wir auch mit Autos üben statt mit Menschen. Denn der Franzose knutscht nicht nur gerne, sondern hat es auch beim Autofahren gerne schön eng.

Neben meinem langfristigen Großprojekt der investigativen Croissantrecherche (jeden Tag woanders ein Croissant kaufen, um zu sehen, welches das beste ist) und meinem derzeitigen Lieblingshobby (Hundebeobachten) mache ich hier eines besonders gerne: Franzosen beim Autofahren zuschauen. Noch größere Freude empfinde ich, wenn ich sich eine Gelegenheit ergibt, ein Einparkmanöver zu beobachten. Für diejenigen, die nicht wissen, wie man in Frankreich parkt: Man kurbelt sich ein, nähert sich dem hinteren Auto, bis man es anstößt, kurbelt wieder (nach Bedarf mehr oder weniger), stößt das vordere Auto an, kurbelt wieder, stößt das hintere Auto an und hofft, dass die Fahrer der beiden Wagen nicht die Handbremse angezogen haben, damit man, wenn nötig, die anderen Autos einfach mit dem eigenen Wagen wegschieben kann. Und dann zieht man selbst auch nicht die Handbremse an, damit die anderen Verkehrskollegen auch ihren Spaß beim Parken haben. Da fragt sich nicht mehr, warum hier keiner Porsche fährt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen