Dienstag, 11. Juni 2013

Maladie ih ih

Ich bin in Perpignan angekommen. Und krank. Sonntag bin ich mit dem Zug von Montpellier nach Perpi gefahren (übrigens die schönste Zugstrecke, ich ich je abgefahren bin!). Gestern war Einführung in der neuen Sprachschule, die mir auch mein Praktikum vermittelt hat. Heute sollte ich eigentlich an einer Stadtführung teilnehmen. Und liege stattdessen flach. Ist alles nicht so schlimm. Nur bin ich das Rumliegen nicht gewöhnt. Aber vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht ein wenig Zeit zu haben, um die letzten Wochen nochmal Revue passieren zu lassen.

Und ich kann die Zeit auch mal eben nutzen, um zu erläutern, wo ich mich befinde. Für diejenigen, die nicht googlen möchten, aber schon immer mal wissen wollten, was eigentlich Languedoc-Roussillon ist (ich sag schon mal eins: man kann es nicht essen!).

Also Languedoc-Roussilon (gesprochen: Longedok-russijong) ist die Region, in der ich lebe (natürlich ist das nicht das wichtigste, was die Region auszeichnet!). Mein Lonely Planet sagt, das sei hier die neue Provence. Ich kenne zwar die Provence nicht persönlich, aber ich kann mir kaum eine schönere Gegend vorstellen, als die, in der ich mich gerade befinde. Wer Wein und Käse mag (also gerne isst und trinkt), schon immer mal eine französische Burg (oder gleich hunderte) sehen wollte, gerne rumpilgert (der Jakobsweg führt durch die Region) oder einfach wunderschöne Landschaften zu schätzen weiß, ist hier genau richtig. Ach ja, und man sollte sich an Franzosen nicht stören. Derer gibt es hier einige.

Languedoc-Roussillon (LR) liegt ganz im Süden Frankreichs und ist die heißeste Region des Landes (derzeit haben wir 26 Grad im Schatten, nicht schlecht würde ich sagen...). Zur Visualisierung (rot steht für glühende Hitze im Sommer und meine neue Heimat - seht ihr mich winken?):


Die letzten vier Wochen habe ich in Montpellier, der Hauptstadt der Region, verbracht. Montpellier ist bekannt für seine unzähligen Sprachschulen, viele Studenten und seine putzige Altstadt. Apropos "Alt"stadt: Montpellier ist eine der wenigen Städte in Südfrankreich, die nicht so alt sind. Meine Wenigkeit ist davon ausgegangen, dass eine "nicht so alte Stadt" quasi so jung und hässlich ist wie beispielsweise Wolfsburg ('tschuldigung, aber ihr Wolfsburger wisst ja selbst, dass es schönere Städte als eure gibt...). 

Was die Franzosen aber eigentlich meinen: Ihre Stadt wurde nicht von den Römern erbaut. Ja gut, man kann auch nicht alles haben! Jung ist sie deswegen noch lange nicht. Denn Montpellier wurde zum ersten Mal im Jahr 985 urkundlich erwähnt. Also ich kann mich an das Jahr nicht mehr erinnern. Aber gut, lassen wir den Franzosen ihren Montpellier-Komplex. 




Mittlerweile (seit Sonntag, wie erwähnt) wohne ich in Perpignan, der wirklich heißesten Stadt Frankreichs (yeah!). Was Perpignan vor allem auszeichnet ist die Tatsache, dass es sich in Katalonien befindet. Die Stadt  - Perpinyà auf Katalanisch - ist nur knapp eineinhalb Stunden mit dem Zug von Barcelona entfernt. Hier mischen sich die französische und die katalanische Kultur. Die Bevölkerung ist hier entsprechend vielfältig. Hier leben die Nachfahren Tausender Flüchtlinge des spanischen Bürgerkrieges. Außerdem gibt es hier natürlich Franzosen (klar) und wie auch sonst in den Südküstenstädten Frankreichs viele Araber, vor allem aus Algerien. Die spanischen Einflüsse machen sich besonders in der Sprache bemerkbar (hier wird auch Katalanisch gesprochen). Außerdem sind hier der Stierkampf (fui), Sangria (nicht so fui) und Fiestas (hui) sehr beliebt. Weitere Details meines umfangreichen Geschichtswissens zu dieser Region erspare ich allen liebe Lesenden und wünsche einen sonnigen Tag! A bientôt (bis bald)!


Bildquelle: Wikipedia und www.map-of-france.co.uk

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